Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker ist am 25. Juni 1939 in Zürich geboren. Er ist ein deutscher Naturwissenschaftler und Politiker (SPD).
Ernst Ulrich von Weizsäcker zählt zu den Pionieren nachhaltigen Wirtschaftens. Schon in den frühen 1990er Jahren hat er in seinem Faktor-4-Bericht an den Club of Rome Ideen für eine zukunftsfähige und ressourcenschonende Wirtschaft entwickelt.
Nach dem Studium der Physik promovierte von Weizsäcker 1969 in Biologie. 1972 wurde er auf den Lehrstuhl für Interdisziplinäre Biologie an der Universität Essen berufen und wechselte drei Jahre später als Präsident an die Universität/Gesamthochschule Kassel. Zu den weiteren Stationen seines Berufslebens zählen:
- 1969—1972: Wiss. Referent, Evang. Studiengemeinschaft, Heidelberg
- 1972—1975: Ordentl. Professor für Biologie, Universität Essen
- 1975—1980: Präsident der Universität/GH Kassel
- 1981—1984: Direktor am UNO Zentrum für Wiss. u. Technologie, New York
- 1984—1991: Direktor, Institut für Europ. Umweltpolitik, Bonn, London, Paris
- 1991—2000: Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie
- 1998—2005: MdB für Stuttgart 1, SPD (1999-2002 Vors., Enquetekommission Globalisierung; 2002-2005 Vorsitzender des Umweltausschusses)
- 2006—2008: Dean, Bren School for Environmental Science and Management, University of California, Santa Barbara, USA
- 2009- Freiberuflich in Emmendingen tätig
Seit 2009 ist von Weizsäcker zurück in Deutschland und fungiert als Kopräsident des International Resource Panel des UNO-Umweltprogramms UNEP. Im Oktober 2012 wurde er zudem Kopräsident des Club of Rome.
Sein Buch „Faktor Fünf. Die Formel für Nachhaltiges Wachstum“ wird international und national heiß diskutiert als möglicher Ausweg aus der Klima- und Energiekrise. Es zeigt auf, wie die Gesellschaft fünffach energieeffizienter werden kann, hauptsächlich durch bessere Technologie.
Für sein Umweltengagement wurde Ernst Ulrich von Weizsäcker mehrfach ausgezeichnet, u.a. 2008 mit dem Deutschen Umweltpreis. 2009 verlieh ihm Bundespräsident Horst Köhler das Große Bundesverdienstkreuz. 2011 erhielt er den Theodor-Heuss-Preis und 2012 die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg.
Funktionen und Mitgliedschaften (Auswahl)
- Vorsitzender der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler 1988-91
- Vorstandsvorsitzender der Vera und Georg Spahn-Stiftung, Wuppertal
- Mitglied des Club of Rome (seit 1991), seit 2012 Co-Präsident