Ulrich Höpfner (*1946) war von 1978 bis 2009 Mitbegründer, wissenschaftlicher Vorstand bzw. geschäftsführender Gesellschafter des IFEU– Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg. Seit 2012 ist er als Emeritus für das IFEU beratend tätig.
Höpfner studierte Chemie an der Universität Heidelberg und machte dort die Abschlüsse zum Dipl.-Chem. bzw. Dr. rer. nat. In seiner universitären Zeit hatte er zahlreiche Funktionen in der studentischen bzw. universitären Selbstverwaltung inne, war journalistisch tätig und war im Jahr 1974 Leiter der Pressestelle der Universität Oldenburg. In den Jahren 1979 und 1980 war er im Wissenschaftlichen Stab der Enquête-Kommission “Zukünftige Kernenergie-Politik“ des Deutschen Bundestages.
Seit 1976 beschäftigte er sich verstärkt mit umwelt- und energiepolitischen Themen, zuerst mit den Folgen der radioaktiven Emissionen aus kerntechnischen Anlagen. Zusammen mit anderen Kollegen der Universität Heidelberg gründete er 1978 das IFEU-Institut, in dem von der Universität inhaltlich und organisatorisch unabhängige ökologisch orientierte Forschung und Beratung stattfinden sollte.
Das IFEU hat heute rund 70 wissenschaftliche Mitarbeiter. Zu den Auftraggebern gehören nationale wie internationale Organisationen aus dem Bereich der kommunalen, regionalen und bundesstaatlichen Verwaltung und Politik, der Interessensverbände und der Wirtschaft.
Höpfner prägte das IFEU entscheidend inhaltlich, organisatorisch und menschlich. Er war wenige Jahre nach der Gründung der einzige Wissenschaftler der Gründerzeit und hatte von Anfang an die Leitungsfunktionen des Instituts inne. Das IFEU ist nach wie vor ein gemeinnützig anerkanntes und selbstverwaltetes Institut ohne finanzielle Beteiligung Außenstehender und ohne private Eigentumsanteile von Gesellschaftern oder Mitarbeitern.
Zu Anfang der 1980er Jahre spezialisierte sich Ulrich Höpfner auf das Thema „Verkehr und Umwelt“ und baute in den Folgejahren eine eigene Arbeitsgruppe auf. In dieser Thematik war er Hauptautor, Mitautor oder Projektleiter von ca. 200 wissenschaftlichen Studien. Er hielt viele hunderte Vorträge und nahm als Sachverständiger an zahlreichen Podiumsdiskussionen und Anhörungen vor Ausschüssen des Deutschen Bundestages oder Länderparlamenten teil.
Höpfner war Mitglied in mehreren wissenschaftlichen und umweltpolitischen Gremien. In den 1990er Jahren war er z.B. Nationaler Experte in den internationalen COST 319 und 346-Aktionen; er war 10 Jahre lang Programmbeirat des Forschungsprogramms BWPLUS, Baden-Württemberg. Von 2002 bis 2007 war er Mitglied des „European Energy and Transport Forum“ bei der DG TREN in Brüssel. Von 2002 bis 2012 war Höpfner im Nachhaltigkeitsbeirat der Landeregierung Baden-Württemberg und in den Jahren 2010 bis 2012 in der „Nationalen Plattform Elektromobilität“ tätig.